Etappe 12

Kultur & Geschichte

Aschau im Chiemgau

Aschau im Chiemgau ist die flächenmäßig größte Gemeinde im Landkreis Rosenheim und hat als Luftkurort eine über 125jährige touristische Tradition. Heute leben knapp 6.000 Einwohner in der Gemeinde. Als Wahrzeichen Aschaus gelten die dreigezackte Felskulisse der über dem Ort thronenden Kampenwand und das in den Himmel ragende Schloss Hohenaschau aus dem 12. Jahrhundert. Bekannt ist Aschau auch als "Bankerldorf". Im "Bankerldorf® Aschau im Chiemgau" befinden sich über 470 Sitzbänke, davon 200 ganz besondere Themenbänke und sieben ganz besondere Blickwinkel als Naturkino. Kulinarisch sorgt die Residenz von Sternekoch Heinz Winkler, der auch Ehrenbürger der Gemeinde ist, für überregionale Bekanntheit. Das klassische Sommerfestival Festivo ist ein Beispiel für zahlreiche kulturelle Veranstaltungen. Zudem ist die Gemeinde seit über 90 Jahren beliebt als Drehort für inzwischen mehr als 40 Filmproduktionen.

www.aschau.de

Rastkapelle Aschau

Rastkapelle Aschau
Die frühbarocke Rastkapelle in Hohenauschau unterhalb der Burg wurde im Juli 1648 von dem Herrschaftsverwalter Wolf Scheer gestiftet. Aufgrund des dreißigjährigen Krieges, des dadurch resultierenden Raubgesindels und der schrecklichen Pest erhielt die Kapelle ihren Namen. Durch Blasius Maß aus Rosenheim (1632 - 1692) wurde eine fast lebensgroße Statue des Heilands, das Kreuz an seinen Rücken gelehnt auf einen Felsen sitzend, geschaffen. Der geschundene Heiland, das Kreuz an seinen Rücken gelehnt, hält auf einem Felsen sitzend inne. Im Schmerz fasst seine Hand die rechte Wange. Als Spottkönig muß er die Dornenkrone erdulden und zu seiner Marter den Rohrstock mitführen. Sein göttliches Wesen symbolisiert das gold-gefasste Lendentuch. Stimmig sind Proportionen und Farbgebung. Rahmung, Altaraufbau und die Fassung in Gold und dunklem Holzbraun stammen vom Hohenaschauer „Kistler" Sebastian Lettenpichler. Die nicht ursprüngliche Farbe Blau und der pietätvoll hinzugefügte Stoffumhang, beides noch auf einem Foto von 1948 zu sehen, wurden bei den Renovierungen 1980 und 2003 wieder weggelassen.
Kampenwandstr. 76 | 83229 Aschau im Chiemgau

Kirche Mariä Lichtmess Aschau

Die katholische Pfarrkirche "Darstellung des Herrn" oder auch "Mariä Lichtmess" fand ihre erste Erwähnung gegen Ende des 12. Jahrhunderts. In der Spätgotik gegen Ende des 15. Jahrhunderts wurde das einstige Kirchlein um ein zweischiffiges Langhaus und ein südliches Seitenschiff erweitert. Mitte des 18. Jahrhunderts kam dann noch das dritte Kirchenschiff hinzu. Die Altäre waren lange im gotischen Stil gehalten, doch vieles in der Kirchenausstattung hat später dem barocken Zeitgeschmack weichen müssen. Zuletzt ließ Freiherr Theodor von Cramer-Klett den Hochaltar umgestalten. Vor allem der reiche barocke Stuck der Kirche von 1702 und die Freskierung von 1753 sind erwähnenswert. Das Gemälde auf dem Altar ist noch vom alten Barockaltar (1673) und veranschaulicht die Darstellung des Herrn im Tempel. Alle drei Kirchenschiffe weisen Stuckornamente auf. Das Deckengemälde stammt aus der Zeit des Rokoko und wurde von Balthasar Mang in den Jahren 1753/54 geschaffen. Zudem ist die Kanzel eine Besonderheit der Kirche und eines der letzten Relikte aus der Barockzeit der Kirche. Die prachtvollen Doppelzwiebeltürme beherrschen heute den Ort, einer der beiden Türme entstand allerdings erst im Jahr 1904. Das jüngste Werk ist seit 2018 in der Nische über dem Hauptportal zu sehen: eine überlebensgroße Madonna mit Kind als Figurengruppe "Darstellung des Herrn" des Aschauer Bildhauermeisters Christian Huba.

Kirchplatz 3 | 83229 Aschau im Chiemgau

www.aschau.de/kirche-aschau

Kreuzkapelle Aschau

1752, zur gleichen Zeit, als der große Umbau der Pfarrkirche begann, wurde anstelle des spätmittelalterlichen Karners (Gebeinhaus) die Friedhofskapelle Heilig Kreuz errichtet. Das Kirchlein ist innen gar nicht so klein, wie von außen vermutet werden könnte. Der Hauptraum ist kreisrund. Ein prächtige Rokoko-Eisengitter trennt den Altarraum ab. Der frühbarocke Altaraufbau mit reichem Schnitzwerk  stammt von Lambert Pachmann (1753/54). Das in prachtvoller höfischer Rokoko-Schnitzerei in Gold und Silber gefasste Antipendium (1740) ist vom Münchner Preysing-Palais, ebenso wie die elegant getriebenen Silberleuchter mit den eingravierten Wappen.

Die mit Rokoko-Stuckatur umrahmten Fresken zur Kreuzlegende an der Decke (1753) schuf Joseph Dieffenbrunner, Maler aus Trautendorf bei Prien.

Kirchplatz 4 | 83229 Aschau im Chiemgau

www.aschau.de/kreuzkapelle

Aschauer Heiliges Grab

Aschauer Heiliges Grab

Das 1618 erstmals erwähnte barocke Aschauer Heilige Grab ist ein kulturelles Kleinod des westlichen Chiemgaus, das seit Mitte der 1950er Jahren in Vergessenheit geraten schien. Über fünf Jahrzehnte lagerte und verstaubte der Kulissenaufbau auf dem Dachboden der Kirche. Nur noch wenige der älteren Aschauer erinnern sich an das prächtige Szenarium an den Kartagen, mit dem das ganze Presbyterium der abgedunkelten Pfarrkirche „Darstellung des Herrn“ ausgefüllt war. Noch in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts besuchten Gläubige und Kunstinteressierte aus der ganzen Region das wegen seiner außergewöhnlichen Größe und Schönheit berühmte Heilige Grab in Aschau. Seit der Fastenzeit 2019 ist dies nach aufwändigen Restaurierungsarbeiten wieder möglich.

Kirchplatz 3 | 83229 Aschau im Chiemgau

www.aschau.de/aschauer-heiliges-grab

Historischer Grenzstein

Historischer Grenzstein Kräuterwiese

Am Waldrand an der Kräuterwiese steht ein kaum zu übersehender historischer Grenzstein, der die Grenze zwischen der ehemaligen adeligen Gerichtsbarkeit Hohenaschau und dem Gericht Rosenheim markierte. Für Aschau steht "A" sowie das Wappen mit den Zinnen des Graf Preysing, für Rosenheim "R" und das Rautenwappen für das Kurfürstentum Bayern. Die Jahreszahlen 1613 und 1679 beziehen sich auf die Jahre der Grenzfeststellungen.

Kirche St. Ägidius und Nikolaus Grainbach

Kirche St. Ägidius und Nikolaus Grainbach

Der älteste Kirchenraum auf dem Samerberg befindet sich in Grainbach. Die robusten spätromanischen Mauern des Grainbacher Langhauses wurden um 1275 erbaut. Etwa 200 Jahre später (nach 1470) wurden gotische Stichkappen eingezogen. Das Presbyterium und der Turm wurden neu gebaut und das spätgotische Portal entstand. Im 18. Jahrhundert wurde der Innenraum barockisiert. Vor dem barocken Hochalter mit den beiden Kirchenpatronen, den Schutzheilige der Schiffsleute und des Viehs, sowie den 14 Nothelfern befindet sich ein moderner Altar.

Kirchplatz 1 | 83122 Samerberg