Etappe 8

Natur & Landschaft

Prienklamm

Südlich von Hohenaschau befindet sich ein Felsriegel quer im Priental. Nach dem Abschmelzen der Gletscher musste die Prien über ihn hinwegfließen. Im Lauf der Zeit fraß sich die Prien tief in den Felsen hinein und schuf die kurze, aber sehr schöne Prien-Klamm.

Geologisches Fenster

Zwischen Bach und Einfang hat die Prien die Kontaktzone freigelegt, an der zwei ehemals benachbarte Gesteinsstapel durch die Kräfte der Gebirgsbildung übereinander geschoben wurden. Dadurch wurde der ältere Muschelkalk auf den jüngeren Oberjura bewegt und beide Gesteine an der Bewegungsfläche fast bis zur Unkenntlichkeit zerschert. Das kann man hier an dieser Stelle bestens erkennen.

Schossrinn-Wasserfall

Schoßrinn-Wasserfall

Im einstigen Gletschertal befanden sich an den Hängen Kar-Gletscher, die sich weniger in die Tiefe graben konnten. Ihre Täler mündeten oft an Abbruchkanten, die hoch über dem Boden des Haupttales lagen. Das Wasser, das aus diesem „Hängetal“ über die Abbruchkante fließt, erzeugt einen Wasserfall – wie hier bei Schoßrinn schön zu sehen. Rund 90 Meter stürzt das Wasser an der "Schoßrinn" in die Tiefe. Das Auffangbecken ist kreisrund, von dort aus führt der Weg des Wassers weiter zwischen großen Felsblöcken, bis ein zahmer Bach daraus geworden ist. Der Schauplatz liegt mitten im Wald am Ende eines kleinen Weges. Obwohl der Name vermutlich daher kommt, dass das Wasser dort vom Felsen herunter geschossen kommt und danach weiter rinnt (Schoß - Rinn), denken nicht wenige beim Anblick der Szenerie an einen weiblichen Schoß. Der Platz gilt bei Einheimischen als Frauenkraftplatz.

Trockenfall der Prien

Sofern die Prien genügend Wasser führt, fließt sie von ihrer Quelle bis zur Mündung in den Chiemsee durchgehend sichtbar. Aber bereits nach einigen trockenen Tagen versickert sie rund um Grattenbach und verläuft unterirdisch weiter, um etwas weiter im Flusslauf, wenn die unterliegenden Schichten felsiger werden, wieder an die Oberfläche zu gelangen. Eine solche "Entsickerung" ist besonders zwischen Hainbach und Einfang gut zu beobachten.

Geländeterrassen

Die Geländeterrassen bei Innerwald zeigen, wie hoch das Flussbett der Prien früher gelegen haben muss. Das Schmelzwasser des Prien-Gletschers füllte einst das Tal mit Geröll auf. Als der Gletscher später abgeschmolzen war floss sein Wasser ohne Fracht und konnte die früher hergeführten Geröllschichten nach und nach wieder abtragen.

Schachenberg

Schachenberg Gipfel

Höhe: 1.076 m.ü.NN | Schartenhöhe: ca. 10 m | Dominanz: 0,2 km | Orografische Dominanz: ca. 1%

Der Schachenberg ist ein relativ unbekannter, kleinerer Vorgipfel im Geigelsteingebiet über dem Priental mit überraschend prächtiger Aussicht. Im Umfeld des Gipfelkreuzes liegt die Schachen-Alm und leider auch ein nicht zu übersehender Sendemast.

Mühlhörndl

Gipfelkreuz am Mühlhörndl

Höhe: 1.518 m.ü.NN | Schartenhöhe: ca. 10 m | Dominanz: 0,2 km | Orografische Dominanz: ca. 1%

Das Mühlhörndl ist der letzte Felszacken des westlichen Ausläufers des Geigelstein. Als solcher besitzt er zwar wenig Eigenständigkeit und ist ein eher unbekanntes Gipfelziel. Am exponierten Gipfelkreuz hat man jedoch einen der schönsten Blicke ins Priental über Aschau hinweg bis zum Chiemsee. Das Mühlhörndl ist Teil des Naturschutzgebietes Geigelstein, dort gilt ein Betretungsverbot vom 1. Dezember bis 31. Mai.

Wasserfall in Berg

Von Sachrang aus kann man nirgendwo auch nur ein Anzeichen eines Wasserfalls entdecken. Dabei ist der Talgraben-Wasserfall, der allerdings nur selten so genannt wird, beim Ortsteil Berg zwar weder spektakulär noch wirklich wasserreich, aber weil er so versteckt liegt außergewöhnlich schön. Gut 150 Meter hat er sich vom Priental weg in den Hang zurück gegraben.

Blumen am Weg

Je nach Jahreszeit finden sich am Weg unserer Wanderungen viele verschiedene Blumen. Bei dieser Etappe kann man unter anderem die Große Sterndolde, die Tauben-Skabiose, das Weidenblättrige Ochsenauge, den Deutschen Fransenenzian, das Gefleckte Knabenkraut und das Rote Waldvögelein entdecken.

Große Sterndolde

Astrantia major

Große Sterndolde

Status in Bayern: einheimisch

Bestand: ungefährdet (sehr häufig)

Blütezeit: Juni - August

Tauben-Skabiose

Scabiosa columbaria

Tauben-Skabiose

Status in Bayern: einheimisch

Bestand: ungefährdet (häufig)

Blütezeit: Juni - Oktober


Weidenblättriges Ochsenauge

Buphthalmum salicifolium

Weidenblättriges Ochsenauge

Status in Bayern: einheimisch

Bestand: ungefährdet (häufig)

Blütezeit: Juni - September

Deutscher Fransenenzian

Gentianella germanica

Deutscher Fransenenzian

Status in Bayern: einheimisch

Bestand: gefährdet (zerstreut)

Blütezeit: Juni - Oktober


Geflecktes Knabenkraut

Dactylorhiza maculata

Geflecktes Knabenkraut

Status in Bayern: einheimisch

Bestand: gefährdet (zerstreut)

Blütezeit: Mai - Juni

Rotes Waldvögelein

Cephalanthera rubra

Rotes Waldvögelein

Status in Bayern: einheimisch

Bestand: gefährdet (zerstreut)

Blütezeit: Mai - Juli