Höhe: 1596 m.ü.NN | Schartenhöhe: 853 m | Dominanz: 5,2 km | Orografische Dominanz: 53%
Der Spitzstein ist der eindeutig beherrschende Berg der Gegend. Über seinen Gipfel mit Kreuz und Gipfelkapelle verläuft die deutsch-österreichische Staatsgrenze zwischen Bayern und Tirol. Von dort bietet sich ein traumhafter Blick ins Alpenvorland sowie die Berge der Chiemgauer Alpen und der Bayerischen Voralpen. Der lange gesperrte Weg über die Nordwand ist Mitte 2017 wieder als anspruchsvoller alpiner Steig mit abschnittsweise etwa 60m Stahlseil (Klettersteigpassagen mit Schwierigkeit A/B bis B) eröffnet worden, der einfachere Normalweg führt vom Spitzsteinhaus über die Südflanke zum Gipfel.
Höhe: 1516 m.ü.NN | Schartenhöhe: ca. 80 m | Dominanz: 0,9 km | Orografische Dominanz: ca. 5%
Mit einer orografischen Dominanz von ca. 5% ist der Brandelberg gemäß Definition nur ein "großer Hauptgipfel" auf dem Grat zwischen Spitzstein und Zinnenberg und kein eigenständiger Berg. Den höchsten Punkt markiert auch kein Kreuz, sondern nur ein Grenzstein mit den Buchstaben B und T für Bayern und Tirol. Um dorthin zu kommen, schlägt man sich auf einem schmalen Pfad durch dichte Latschen und kann dann ziemlich sicher die Aussicht am höchsten Punkt alleine genießen.
Höhe: 1565 m.ü.NN | Schartenhöhe: ca. 160 m | Dominanz: 2,1 km | Orografische Dominanz: ca. 10%
Nur wenige Meter niedriger als die Hochries ist der Zinnenberg dennoch fast nur den "Einheimischen" ein Begriff, und diesen eher als Skitourenziel im Winter denn als Wandergipfel, vermutlich unter anderem deshalb, weil die letzten Meter bis zum Gipfel weglos verlaufen. Und das, obwohl der Zinnenberg der nördlichste Gipfel Tirols ist und allein deshalb eine gewisse Bekanntheit haben könnte. Dennoch bietet sich vom schmiedeeisernen Gipfelkreuz ein sehr schönes Gipfel-Panorama, beispielsweise auf den Chiemsee oder eben besagte Hochries sowie zur Kampenwand.
Höhe: 1554 m.ü.NN | Schartenhöhe: 55 m | Dominanz: 0,7 km | Orografische Dominanz: 4%
Definitionsgemäß auch nur ein Gipfel auf dem sich nordöstlich vom Spitzstein erstreckenden Bergkamm und kein eigenständiger Berg ist er dennnoch ein Begriff unter Bergwanderern der Region. Vom hübschen kleinen Gipfelkreuz aus hat men eine schöne Aussicht ins Voralpenland und zu den Gipfeln von Hochries, Feichteck sowie Geigelstein und Kampenwand. Bis 2007 war er vor allem deshalb ein beliebtes Tourenziel, weil die unterhalb des Gipfel gelegene Klausenhütte eine absolute Instition war. Seit sie nicht mehr bewirtschaftet werden darf und langsam verfällt, nachdem weder Eigentümer noch ein Pächter bereit und/oder in der Lage waren einen sechsstelligen Betrag in die Hand zu nehmen, um den gesetzlichen Auflagen zu genügen, ist es deutlich ruhiger auf dem Gipfel des Klausenbergs, oft auch nur Klausen genannt, geworden. Aus einer vielbegangenen Tour wird so langsam aber sicher ein eher selten bestiegener Gipfel.
Höhe: 1494 m.ü.NN | Schartenhöhe: ca. 20 m | Dominanz: ca. 0,3 km | Orografische Dominanz: ca. 1%
Den Namen Predigtstuhl tragen ja eine ganze Handvoll Berge und Gipfel in den Alpen. (Den deutlich bekannteren Predigtstuhl bei Bad Reichenhall werden wir in einer der späteren Etappen auch noch besteigen.) Dieser Predigtstuhl steht zwar auf einigen Wegweisern, ist aber tatsächlich ein eher unbedeutender kleiner Gipfel zwischen Klausenberg und Heuraffelkopf. Wie die anderen Gipfel dieser Etappe ist er Teil des Bergkamms, der sich vom Spitzstein aus in nordöstlicher Richtung über den Klausenberg bis zum Laubenstein zieht. Dennoch erhebt sich das Holzkreuz ein Stück weit über dem hier sonst dicht bewaldeten Bergkamm, so dass sich auch von diesem Gipfelkreuz aus schöne Weitblicke bieten. Vor allem bietet er bei etwas ungemütlichem Wetter die am besten vor Wind geschützte Gipfelrast dieser Etappe an.
Höhe: 1504 m.ü.NN | Schartenhöhe: ca. 80 m | Dominanz: ca. 1,4 km | Orografische Dominanz: ca. 5%
Auch der Heuraffelkopf ist gemäß Definition nur ein "großer Hauptgipfel" und kein eigenständiger Berg. Weil kein markierter Weg bis zum Gipfel führt und die Aussicht nach Süden von Bäumen verstellt wird ist er auch ein eher wenig begangener Gipfel. Dennoch markiert ein kleines hölzernes Gipfelkreuz den höchsten Punkt und der Weg dort hinauf lohnt sich.
Höhe: 1350 m.ü.NN | Schartenhöhe: ca. 50 m | Dominanz: 0,4 km | Orografische Dominanz: ca. 4%
Der Laubenstein ist ein gut erreichbarer Aussichtsgipfel, aber dennoch nicht allzu stark besucht, obwohl er ein herrliches Gipfelpanorama zum Chiemsee, zum Simssee, zur Hochries und zur Kampenwand bietet. Der grasige Gipfel bietet zudem viel Platz für eine gemütliche Rast. Obwohl auch der Laubenstein formal die Kriterien nicht erfüllt, um als eigenständiger Berg und nicht nur als "Gipfel" zu gelten, ist das Gipfelkreuz einen Besuch also allemal wert. Erwähnenswert ist außerdem, dass es sich beim Laubenstein um ein kleines Karstgebiet mit mehreren Höhlen und Dolinen handelt. In der als Eiskeller bezeichneten großen Karstwanne westlich des Gipfels sammelt sich die kalte Luft, was zu einer hochalpinen, baumlosen Flora führt.
Eiskeller wird der durch Verkarstung entstandene längliche Grubalmkessel genannt, der im Laubensteingebiet südwestlich von Gipfel und Laubenstein-Alm und unterhalb des Eingangs zur Spielberghöhle liegt. Selbst im Sommer strömt dort aus einigen Wetterlöchern kalte Luft, die sich in der Mulde ansammelt. Noch weit ins Frühjahr hinein hält sich hier der Schnee und im Kessel ist eine hochalpine, baumlose Flora entstanden. Das Wasser fließt unterirdisch über einen Ponor ab und kommt dann mehrere hundert Höhenmeter tiefer bei der Hammerbachquelle wieder ans Tageslicht.
In der Schlüssellochhöhle, die unweit der Streckenführung der Hauptvariante westlich des Laubensteingipfels liegt, wurde im Jahr 1933 der Schädel eines Braunbären gefunden, der vor rund 11.000 Jahren hier gelebt hat. Ausgestellt ist dieser Schädel inzwischen im Höhlenmuseum in Frasdorf. Ihren Namen hat die Schlüssellochhöhle, neben der Großen Spielberghöhle die bekannteste Höhle im Karstgebiet Laubenstein, vom ca. 50m langen schlüssellochförmigen Gang gleich nach dem Eingang. Die Schlüssellochhöhle dient seltenen Fledermausarten als Ruhe- und Winterquartier. Die Gesamtlänge der Schlüssellochhöhle beträgt etwa 1.400 m bei einer Tiefe von ca. 150 m, einer horizontalen Ausdehnung von ca. 210 m und einer größten Überdeckung von etwa 190 m. Die erste Befahrung der Schlüssellochhöhle ist im Jahr 1920 durch Vater Josef Aiblinger aus Hendenham und Florian Aiblinger aus Gschwendt zusammen mit Heerespfarrer Stefan Gmeiner und einem gewissen Fritz aus Westerndorf bei Frasdorf dokumentiert.
Je nach Jahreszeit finden sich am Weg unserer Wanderungen viele verschiedene Blumen. Bei dieser Etappe kann man unter anderem Blutwurz, Großen Augentrost, Deutschen Fransenenzian, Gewöhnlichen Hornklee, die Große Sterndolde, Weidenblättriges Ochsenauge, die Rundblättrige Glockenblume, das Sumpf-Herzblatt, Schwalbenwurz-Enzian, Gelben Eisenhut, Bunten Eisenhut, das Stängel-Fingerkraut, das Gewöhnliche Alpenglöckchen, die Gewöhnliche Schuppenwurz, das Buchsblättrige Kreuzblümchen, das Rötliche Fingerkraut, das Bittere Kreuzblümchen, Alpen-Hahnenfuß, den Stängellosen Silikat-Enzian, Frühlings-Enzian, Hohlen Lerchensporn, das Busch-Windröschen, die Frühlings-Knotenblume, Gewöhnlichen Seidelbast, Quirl-Schaumkraut, Wald-Sauerklee, Kriechenden Günsel und Wiesen-Schaumkraut entdecken.
Blutwurz
Potentilla erecta
Status in Bayern: einheimisch
Bestand: ungefährdet (häufig)
Blütezeit: Mai - Oktober
Großer Augentrost
Euphrasia officinalis
Status in Bayern: einheimisch
Bestand: Vorwarnstufe (verbreitet)
Blütezeit: Mai - Oktober
Deutscher Fransenenzian
Gentianella germanica
Status in Bayern: einheimisch
Bestand: gefährdet (zerstreut)
Blütezeit: Juni - Oktober
Gewöhnlicher Hornklee
Lotus corniculatus
Status in Bayern: einheimisch
Bestand: ungefährdet (verbreitet)
Blütezeit: Mai - September
Große Sterndolde
Astrantia major
Status in Bayern: einheimisch
Bestand: ungefährdet (sehr häufig)
Blütezeit: Juni - August
Weidenblättriges Ochsenauge
Buphthalmum salicifolium
Status in Bayern: einheimisch
Bestand: ungefährdet (häufig)
Blütezeit: Juni - September
Rundblättrige Glockenblume
Campanula rotundifolia
Status in Bayern: einheimisch
Bestand: ungefährdet (verbreitet)
Blütezeit: Juni - Oktober
Sumpf-Herzblatt (Studentenröschen)
Parnassia palustris
Status in Bayern: einheimisch
Bestand: gefährdet (zerstreut)
Blütezeit: Juli - September
Schwalbenwurz-Enzian
Gentiana asclepiadea
Status in Bayern: einheimisch
Bestand: ungefährdet (selten)
Blütezeit: Juli - September
Gelber Eisenhut
Aconitum lycoctonum
Status in Bayern: einheimisch
Bestand: Vorwarnstufe (sehr selten)
Blütezeit: Juni - August
sehr giftig
Bunter Eisenhut
Aconitum variegatum
Status in Bayern: einheimisch
Bestand: gefährdet (zerstreut)
Blütezeit: Juli - September
sehr giftig
Stängel-Fingerkraut
Potentilla caulescens
Status in Bayern: einheimisch
Bestand: ungefährdet (selten)
Blütezeit: Juli - September
Gewöhnliches Alpenglöckchen
Soldanella alpina
Status in Bayern: einheimisch
Bestand: ungefährdet (zerstreut)
Blütezeit: April - Juli
Gewöhnliche Schuppenwurz
Lathraea squamaria
Status in Bayern: einheimisch
Bestand: ungefährdet (zerstreut)
Blütezeit: März - Mai
Buchsblättriges Kreuzblümchen
Polygala chamaebuxus
Status in Bayern: einheimisch
Bestand: Vorwarnstufe (sehr häufig)
Blütezeit: April - Juni
Rötliches Fingerkraut
Potentilla heptaphylla
Status in Bayern: einheimisch
Bestand: Vorwarnstufe (zerstreut)
Blütezeit: April - Juni
Bitteres Kreuzblümchen
Polygala amara
Status in Bayern: einheimisch
Bestand: Vorwarnstufe (zerstreut)
Blütezeit: Mai - Juni
Alpen-Hahnenfuß
Ranunculus alpestris
Status in Bayern: einheimisch
Bestand: ungefährdet (sehr häufig)
Blütezeit: Juni - September
giftig
Stängelloser Silikat-Enzian
Gentiana acaulis
Status in Bayern: einheimisch
Bestand: gefährdet (selten)
Blütezeit: Mai - August
Frühlings-Enzian
Gentiana verna
Status in Bayern: einheimisch
Bestand: gefährdet (zerstreut)
Blütezeit: März - August
Hohler Lerchensporn
Corydalis cava
Status in Bayern: einheimisch
Bestand: Vorwarnstufe (zerstreut)
Blütezeit: März - Mai
giftig
Busch-Windröschen (Hexenblume)
Anemone nemorosa
Status in Bayern: einheimisch
Bestand: sicher ungefährdet (sehr häufig)
Blütezeit: April - Mai
giftig
Frühlings-Knotenblume (Märzenbecher)
Leucojum vernum
Status in Bayern: einheimisch
Bestand: gefährdet (selten)
Blütezeit: März - April
giftig
Gewöhnlicher Seidelbast
Daphne mezereum
Status in Bayern: einheimisch
Bestand: ungefährdet (sehr häufig)
Blütezeit: Februar - März
giftig
Quirl-Schaumkraut (Quirlblättrige Zahnwurz)
Cardamine enneaphyllos
Status in Bayern: einheimisch
Bestand: Vorwarnstufe (selten)
Blütezeit: April - Juni
Wald-Sauerklee
Oxalis acetosella
Status in Bayern: einheimisch
Bestand: sicher ungefährdet (verbreitet)
Blütezeit: April - Juni
leicht giftig
Kriechender Günsel
Ajuga reptans
Status in Bayern: einheimisch
Bestand: sicher ungefährdet (verbreitet)
Blütezeit: März - August
Wiesen-Schaumkraut
Cardamine pratensis
Status in Bayern: einheimisch
Bestand: Vorwarnstufe (verbreitet)
Blütezeit: April - Juni