Etappe 39

Die Kirche St. Nikolaus in Übersee ist in den Jahren 1902 bis 1904 errichtet worden. Der stattliche Kirchenbau wurde als eines der letzten Gotteshäuser Bayerns im neugotischen Stil errichtet. Es ist ein unverputzter Ziegelbau mit sechsachsigem Langhaus und einem stark eingezogenen, niedrigeren Chor. Der 75 m hohe Turm steht an der Westseite des Langhauses. Beidseitig am Langhaus befinden sich Portale mit Vorhallen. Am Chor unten und oben sind Sakristei und Seitenkapelle, die der Kirche querschiffartig einen kreuzförmigen Grundriss geben. Die Kirche ist 50 m lang, 15 m breit und 18 m hoch. Wegen ihrer Größe wird sie auch als „Dom des Achentales“ bezeichnet. In den Jahren 1921 bis 1922 erfolgte die Innenausmalung durch die Münchner Waldemar Kolmsperger und Konrad Schmer. In ihrer intensiven Farbigkeit ist sie vom Expressionismus beeinflusst. Die Bleiglasfenster, die die Legende des Heiligen Nikolaus und Apostelbilder darstellen, schuf der Hofglasmaler Franz Xaver Zettler aus München. Erwähnenswert ist auch die Orgel auf der Empore, die vom Orgelbauer Willibald Siemann aus München erbaut wurde und aus dem Jahr 1914 stammt. Mit ihrem Prospekt ergänzt sie das Innere der Kirche und stellt ein bedeutendes und mittlerweile seltenes Orgelbauzeugnis aus dieser Zeit dar.

Dorfstr. 30 | 83236 Übersee