Etappe 1

Rosenheim > Neubeuern

Heute geht es also los. Wir schultern unseren Rucksack und starten direkt vor unserer Haustür. Irgendwie ein komisches Gefühl. Ungewohnt – aber schön. Das war ja die Idee: Von zu Hause aus in 100 Etappen nach Salzburg zu gehen und dabei alle schönen Gipfel, Moore, Seen und was es sonst noch alles so zu entdecken gibt mitzunehmen. In wenigen Minuten haben wir den Rosenheimer Bahnhof erreicht, den wir sozusagen als „offiziellen“ Startpunkt unserer Tour gewählt haben. Es ist ein sonniger Herbstmorgen und wir genehmigen uns noch einen Frühstücks-Cappuccino bei einem der Bahnhofs-Bäcker, bevor es „richtig“ losgeht.

Bahnhof Rosenheim

[km 0] Aus der Bahnhofshalle geht es ein paar Stufen hinab auf den Südtiroler Platz, wo es heute am Wochenende um diese Uhrzeit ausnahmsweise ruhig ist. An der Ampel wartend schauen wir die Bahnhofsstraße entlang. Für uns ein sehr vertrauter Anblick, aber heute frage ich mich, wie wohl ein Gast, der mit der Bahn das erste Mal hier ankommt, diese Stadt sieht. Wir nehmen die rechte Straßenseite und spazieren die Bahnhofsstraße entlang, vorbei am Café Bene, in dem ich schon als Schüler oft gesessen bin. Auf der anderen Straßenseite das Ristorante Gardena, auch dort waren wir schon oft beim Pizzaessen. Hier verlassen wir die Bahnhofstraße und biegen nach rechts auf den Salinplatz ein, gehen am Kultur- und Kongreßzentrum KU‘KO vorbei, folgen der Brixstraße und biegen dann rechts auf die Rathausstraße ein. Weiter geht es vorbei am Ausstellungszentrum Lokschuppen, wir überqueren die Rathausstraße und biegen in den Mangfallpark, einem Teil des Landesgartenschaugeländes 2010 ein.

[km 2] An der Innbrücke stoßen wir auf den SalzAlpenWeg von Rosenheim nach Prien und können uns an der dazugehörigen Beschilderung orientieren. Direkt nach der Innbrücke führt rechts neben der Straße eine steile Treppe nach oben. Ich habe mich schon oft gefragt, wohin diese kleine Treppe wohl führen mag, als ich mit
dem Auto nach Schloßberg gefahren bin, jetzt endlich gehen wir dort nach oben. Ein kleiner Wanderweg führt uns zu einer alten Linde und einem Aussichtspavillon. Infotafeln berichten darüber, dass hier früher das Schloss Rosenheim auf dem Schlossberg stand. Später dann konnte man hier das Salinschlössl und die Solereserve finden. Aus dieser Zeit stammt auch die alte Linde. Der Weg führt uns jetzt zum Ortsteil Leiten. Durch das Wohngebiet geht es weiter, bis wir die Staatsstraße unterqueren.

[km 4] Wir gehen dann auf einem Pfad einen kleinen Bach entlang bis zur Eckenholzstraße. Von hier aus geht es immer geradeaus in Richtung der Bahngleise. Dann biegen wir links in den Hammerer Weg ab. Von der Hofmühlstraße geht es kurz nach der Rosenheimer Kletter- und Boulderhalle weiter nach links in den Torfweg und dann gleich wieder rechts in den Simser Weg. Wir überqueren die Bahngleise und verlassen nun die Route des SalzAlpenWegs wieder.

[km 6] Wir folgen nicht den Bahngleisen, sondern gehen geradeaus auf den Wald zu, wo wir nach links auf einen Pfad abbiegen, auf unmarkierten Wegen die Sims überqueren und durch die Altersbachfilze nach Niedermoosen wandern. Wir sind überrascht, welch schöne und selten begangene Pfade wir hier vorfinden. Einen Graben überwinden wir auf einem darüberliegenden Holzbrett. Pilze wachsen direkt am Wegesrand. Ein schmaler Pfad führt uns entlang von Wasserläufen und kleinen Teichen und schließlich wieder aus dem Wald hinaus.

[km 8] In Niedermoosen biegen wir rechts in den Waldweg ein. Dann müssen wir ein paar Meter der Autostraße folgen, die wir an einer Bushaltestelle überqueren und schließlich in den Latschenweg einbiegen. An einer kleinen Kapelle vorbei geht es geradeaus weiter. Wir treffen auf den Mitterweg, auf den wir nach links abbiegen und dem wir in die Lauterbacher Filze folgen.

Schmale Pfade in der Lauterbacher Filze

[km 10] An der Stelle, an der der Weg scharf links abbiegt, bleiben wir stehen und überlegen. Auf den Karten gibt es nur den Weg, der nach links abbiegt, aber geradeaus vor uns liegt ein schmaler Pfad, der sehr viel schöner und reizvoller aussieht. Die Entscheidung ist bald gefällt: Wir nehmen den kleinen Trampelpfad, der geradeaus weiterführt. Das entpuppt sich als goldrichtig, denn dieser schmale Pfad durch die Lauterbacher Filze ist für uns das erste Highlight der Etappe. Nach 500m treffen wir wieder auf einen breiteren Weg, auf den wir nach links abbiegen. Auf diesem Weg bleiben wir, halten uns bei den nächsten Einmündungen immer rechts und treffen auf den kleinen Röthbach. Diesen überqueren wir und folgen auf dessen rechter Seite einem Pfad, der uns in Richtung Lauterbach führt.

[km 12] Wir treffen auf die Autostraße, auf die wir nach rechts abbiegen. Auch der nächsten Abzweigung folgen wir nach rechts und unterqueren auf dieser Straße die Autobahn A8 auf Höhe der Raststätte Rohrdorf. Der Straße folgen wir immer geradeaus, bis wir im Zentrum von Rohrdorf ankommen.

Feldkreuz bei Pinswang

[km 14] Das Gasthaus zur Post ist für uns der perfekte Ort für eine Mittagspause. Wir gönnen uns eine bodenständige bayerische Mahlzeit in der Gaststube, wo wir neben Radfahrern auch in unseren Wanderklamotten nicht unangenehm auffallen. In Rohrdorf treffen wir auf die SalzAlpenTour Chiemsee-Alpenland, so dass wir uns an der SalzAlpenTour-Beschilderung orientieren können. Wir biegen bei einer Gärtnerei in die Paul-Dax-Straße ein und folgen dieser Beschilderung nach Pinswang.

[km 16] Bald erreichen wir den ehemaligen Mühlsteinbruch Hinterhör, wo vom16. bis ins 19. Jahrhundert per Hand Mühlsteine abgebaut wurden. Weiter führt uns der Weg nach Altenbeuern.

[km 18] Durch den Friedhof kommen wir zur Autostraße, biegen rechts ab um dann gleich wieder nach links in die Hepfengrabenstraße einzubiegen, die in einen Pfad mündet. Diesem folgen wir – zuletzt ein kurzes steiles Stück bergauf, was uns nach nunmehr fast 19km nochmal richtig zum Schnaufen bringt – bis zur Wolfsschlucht auf der Nordseite des Neubeurer Schlossberges. Nachdem wir sie durchschritten haben treffen wir direkt auf die Straße „Am Gasteig“ und biegen links ab.

[km 20] Auf dem historischen Marktplatz von Neubeuern warten zum Abschluss der ersten Etappe  bei strahlendem Sonnenschein mehrere Cafes und Gaststätten auf uns.