Etappe 7

Spitzsteinhaus > Klausen > Hohenaschau

Vor einiger Zeit hatte ich eine Tour vom Hochriesgipfel aus über Predigtstuhl und Klausen zum Spitzsteinhaus unternommen und so lohnend und spektakulär in Erinnerung, dass ich diese Streckenführung unbedingt in unser Wanderprojekt integrieren wollte. Damals durfte ich einer Gruppe fränkischer Jugendlicher den Weg zeigen, die zu einer Hüttentour aufgebrochen waren und vor der Senke zwischen Brandelberg und Spitzstein ins Zweifeln kamen, ob sie auf diesem Weg wirklich richtig sein konnten. Diesmal sollten wir auf der ganzen Etappe keiner Menschenseele begegnen, weil uns, kurz nachdem wir aufgebrochen waren, ein kalter Wind unangenehmen Nieselregen und später Graupelschauer ins Gesicht wehte. Gott sei Dank wurde das Wetter im Verlauf der Etappe dann etwas besser.

Aussicht kurz nach dem Start am Spitzsteinhaus

[km 0] Wir starten die Etappe am Spitzsteinhaus, biegen erst nach links und dann nach rechts zur Auer-Alm (immer der Beschilderung "Klausen" folgend) ab. Hinter der Auer-Alm nehmen wir den schmalen Pfad, der nach links bergauf in den Bergwald führt. Nachdem es gerade angefangen hat, leicht zu nieseln und zu graupeln, sind wir froh, dass uns die Bäume etwas Schutz bieten und uns der Wind nicht mehr ganz so unangenehm um die Nase bläst. Der Pfad führt uns direkt unterhalb der Spitzsteinwand entlang und weiter durch Latschen, bis von links der lange gesperrte Nordaufstieg, der erst seit Mitte 2017 wieder seilversichert geöffnet ist, zum Spitzstein auf unseren Weg trifft. Wir lassen die Abzweigung, die bis vor kurzem noch mit einem Schild mit dem Hinweis "Lebensgefahr" gekennzeichnet war, links liegen und steigen über einen wunderschönen Pfad in die Senke zwischen Spitzstein und Brandelberg ab. Hier ist an manchen Stellen Trittsicherheit und etwas Vorsicht geboten, an einer Stelle dürfen durchaus auch mal kurz die Hände zu Hilfe genommen werden.

Auf der Feichten-Alm

[km 2] Belohnt werden wir bereits hier mit immer wieder spektakulärer Aussicht sowohl in Richtung Hochries als auch auf der anderen Seite in Richtung Geigelstein und Kampenwand. Wir folgen dem Gegenanstieg zum Brandelberg, an dessen Gipfel wir links vorbeiwandern. Man könnte den Brandelberggipfel auch noch mitnehmen, wenn man sich auf einem Pfad durch dichte Latschen zum Gipfel durchschlägt, der von einem alten Grenzstein markiert wird. Weil eine Überschreitung aber nicht möglich ist, sondern man ohnehin zurück zum Hauptweg muss und die Etappe noch genug Gipfelkreuze im Angebot bei dann hoffentlich besserem Wetter im Angebot hat, verzichten wir heute darauf. Der schöne Pfad führt uns deshalb direkt auf dem Grat weiter zur Feichtenalm. Hier verliert sich der Weg ab und zu in den Almwiesen, man kann sich aber leicht an den Holzpfosten mit rot-weißer Markierung orientieren, die den Wegverlauf markieren.

Die verfallende Klausenhütte

[km 4] Der Weg führt weiter über das Almgelände zur inzwischen verfallenden Klausenhütte, in früheren Jahren eine beliebte Einkehr besteht inzwischen schon Einsturzgefahr. Wir finden hier aber eine windgeschützte Stelle, um mit einem warmen Tee aus der Thermoskann eine kurze Rast einzulegen. Rechts an der Hütte vorbei erklimmen wir dann wieder am Grat in wenigen Minuten den Gipfel des Klausenbergs mit seinem Eisenkreuz. Hier ist etwas Trittsicherheit wieder angenehm.

Blick auf Zellerhorn und Chiemsee

[km 6] Der Pfad führt uns direkt weiter zum nächsten Gipfel, dem Predigtstuhl - diesmal mit einem Gipfelkreuz aus Holz. Inzwischen ist es trocken und auch der Wind hat aufgehört zu blasen, so dass wir die Gelegenheit nutzen, hier Rast zu machen und eine Brotzeit genießen. Gestärkt folgen wir dem Pfad weiter bis zu einer Weggabelung, bei der wir uns geradeaus halten. An einem kleinen Sattel haben wir eine hervorragenden Blick auf den Chiemsee, die Kampenwand und im Vordergrund die Zellerwand.

[km 8] Wir wandern abwärts in Richtung Laubenstein-Alm und treffen hier wieder auf einen breiteren Weg, der uns schließlich wieder auf eine Etappe der SalzAlpenTour Chiemsee-Alpenland führt. Wenn die Frasdorfer Hütte etwas unterhalb vor uns auftaucht sollten wir eine Abzeigung vom Schotterweg nach rechts auf einen Pfad nicht übersehen, um keinen Umweg gehen zu müssen.

[km 10] Dieser Pfad führt und wieder auf einen Weg, und diesem Weg folgen wir zur Hof-Alm. Leider sind wir bereits so spät im Jahr, dass sie nicht mehr bewirtschaftet ist. In den Sommermonaten ist das vor dem letzten Teil der Etappe noch einmal eine schöne Gelegenheit zur Einkehr bevor es dann in steilen Serpentinen durch den Bergwald hinab nach Hohenaschau geht.

[km 12] Im Tal angekommen haben wir nur noch ein kurzes Stück, um an unserem Etappenziel, der Festhalle Hohenaschau, anzukommen.