Erstmals urkundlich erwähnt wurde die Kirche der Urpfarrei Söllhuben im Jahr 924. Vom Vorgängerbau der heutigen Kirche sind lediglich einige Grundrisse erhalten. Nach einem schweren Unwetter 1739 und nach einem Blitzschlag 1757 wurden Pläne für einen Neubau gemacht. Söllhuben gehörte zur Herrschaft des Grafen von Hohenaschau. Der Schlossherr Graf Johann von Preysing beauftragte im Jahr 1765 den Münchner Hofbaumeister Johann Michael Fischer, der als Baumeister der Wende vom Spätbarock ins Rokoko gilt, mit dem Entwurf für die Kirche. Die Pfarrkirche Söllhuben ist das letzte Werk von Johann Michael Fischer und der Baumeister verstarb bevor die Kirche fertig gestellt werden konnte. Der frühbarocke Hochaltar stand bis 1943/44 in der Streichenkirche bei Schleching. Die Figuren wurden umgewidmet und an die Söllhubener Bedürfnisse angepasst. So steht in der Mitte des Hochaltars eine Figur des Kirchenpatrons St. Rupert mit dem Salzfass, wo ursprünglich Servatius mit Drache zu sehen war. Der Heilige Benno mit dem Fisch war ursprünglich der Heilige Wolfgang mit dem Kirchenmodell und aus dem heiligen Dionysius wurde in Söllhuben der Heilige Martin. Unverändert blieb lediglich die Heilige Magdalena mit Totenkopf und Geißel und deren beiden Giebelengel. Den "Rokokostuck" erhielt der Zentralraum erst 1944, nachdem im Pfarrarchiv die Planzeichnungen Fischers dazu entdeckt wurden.
Endorfer Str. 16 | 83083 Söllhuben
www.erzbistum-muenchen.de/PV-Riedering/pfarrkirche-st-rupert/94543
"Zur Kirch g´hört a Wirt". Diese bayrische Weisheit ist in Söllhuben ganz augenscheinlich. So bildet die Kirchentüre und die Wirtshaustüre eine gerade Flucht, die nur durch wenige Meter Friedhof, die Friedhofstreppe und die Strasse voneinander getrennt sind. Die Kirche mit Friedhof, Pfarrgarten, Pfarrhof und Pfarrheim scheint mit dem Dreiseithof des Wirtes zu korrespondieren. Gemeinsam bilden sie ein stimmiges Ensemble. Der Hirzinger (Gasthof zur Post) in Söllhuben wurde im Jahr 1477 erstmals als “Wirth von Selhueben” in den alten Musterregistern der Herrschaft Hohenaschau erwähnt. Seitdem befindet er sich im Familienbesitz. Das gegenwärtig als Gasthof genutzte Gebäude wurde um 1870 bis 1880 errichtet und steht unter Denkmalschutz. Bis zum Jahr 1928 diente es auch als Poststelle. Der Betrieb besteht aus einer über 100 Jahre alten Wirtsstube, einer Weinstube, einem herrlichen Biergarten, einem Hotel sowie einer Metzgerei. Im Hirzinger-Stadl finden regelmäßig Konzerte und Kleinkunst-Veranstaltungen statt. Seit 2006 nutzt das Bayerische Fernsehen den Hirzinger als Veranstaltungsort für die Sendereihe „Wirtshausmusikanten“
Endorfer Str. 13 | 83083 Söllhuben
Die Kunstuhr von Josef Greß im Gocklwirt ist die weltgrößte Kunstuhr und gleichzeitig die einzige Kunstuhr, bei der alle Elemente auch einzeln von Hand ausgelöst werden können. Erbaut wurde die Kunstuhr 1879 bis 1881 durch den Bauernsohn Josef Greß aus Drosendorf in der Oberpfalz. Fast drei Jahre hat er an diesem Werk gearbeitet und hat sich während dieser Zeit völlig von der Menschheit abgeschlossen. Sein Bruder Baptist Greß hat in in dieser Zeit mit Material und Nahrung versorgt. Entstanden ist eine 5 Meter breite und 3 Meter hohe Uhr mit einem Gewicht von 1250 kg. Sie ist aus über 470 Zahnrädern und Einzelteilen zusammengesetzt. 50 handgeschnitzte Figuren sind Bestandteil der Uhr, die mehrere Figurengruppen bilden. Von den insgesamt 14 Zifferblättern zeigen vier die Zeit in den größten Städten Deutschlands, Österreichs und Frankreichs an, zwei das Datum sowie den Monat und die anderen vier jeweils die Jahreszahl und die Schaltjahre. Obwohl die Zeit voranschreitet, symbolisiert der rückwärts laufende Sekundenzeiger auf dem immerwährenden Kalender, dass das Menschenleben von der Geburt an immer kürzer wird. Die Uhr ist bis heute voll funktionsfähig und wird regelmäßig vorgeführt.
Weinbergstr. 9 | 83071 Stephanskirchen
Rund um den Gocklwirt findet man eine Ausstellung alter Maschinen, darunter drei Lokomobilen, ein Lanz-Bulldog, Göpel und andere Geräte. Vielerlei alte Spielgeräte, Automaten und Figuren komplettieren die kuriose Sammlung. Die meisten Gegenstände sind beschriftet und manche Geräte lassen sich durch Einwurf von Münzen auch in Bewegung versetzen.
Weinbergstr. 9 | 83071 Stephanskirchen