Der Chiemsee hat eine Fläche von etwa 80 km² bei knapp 73 m Tiefe. Der See ist nach der Fläche der drittgrößte See in Deutschland und der größte See in Bayern. Er wird deshalb auch "Bayerisches Meer" genannt. Gespeist wird er von der Tiroler Ache und der Prien. Er hat seinen Abfluss in der Alz, die sich später mit der von Traunstein kommenden Traun vereinigt und zum Inn weiterfließt. Seine Entstehung verdankt der Chiemsee der Vergletscherung der letzten Eiszeit vor etwa 10.000 Jahren. Das sumpfige Südgestade und viele nordwestlich in geringer Entfernung gelegene kleinere Seen lassen auf einen ehemals viel größeren Umfang schließen. Mit Blickrichtung Süden bilden die nahen Chiemgauer Alpen, namentlich die Gipfel des Hochgern, des Hochfelln und der Kampenwand einen malerischen Hintergrund für die drei Inseln in der imposanten Wasserfläche des Chiemsees. Von den Gipfeln ist der See bei entsprechend klarer Sicht auch aus großer Entfernung erkennbar. Bekannt ist der See vor allem durch zwei seiner drei größeren Inseln: Auf der Fraueninsel befindet sich seit dem Jahr 772 die Abtei Frauenwörth, ein Kloster der Benediktinerinnen. Noch bekannter ist die Herreninsel, auf der zwei Schlösser stehen: Ein Landschaftspark mit dem Alten Schloss (einem ehemaligen Kloster) sowie das Neue Schloss Herrenchiemsee des „Märchenkönigs“ Ludwig II., das dem Schloss von Versailles nachempfunden ist. Die dritte Insel – die Krautinsel – ist unbewohnt. Außerdem gibt es drei sehr kleine Inseln: Der Schalch westlich der Fraueninsel sowie zwei namenlose, baumbestandene Inselchen 54 m bzw. 80 m südlich der Krautinsel, mit jeweils wenigen Quadratmetern Fläche. Der Chiemsee hat als reizvolles Motiv zahlreiche Maler inspiriert, weshalb es unzählige Werke in der Malerei gibt, die den Chiemsee und dessen Inseln, aber auch die nähere Umgebung des Chiemgaus thematisieren. Um den Priener Maler Paulus hat sich ein Zirkel von Malern gebildet, die gemeinhin als „Chiemseemaler“ bezeichnet werden. Der gesamte Chiemsee ist wegen der darin lebenden Watt- und Wasservögel ein Schutzgebiet. Im Schutzgebiet sind rund 300 der insgesamt 350 Vogelarten Bayerns nachgewiesen. Weitere Schutzzonen sind die Hochmoore in der Nähe der Ufer.
Der Wald auf Herrenchiemsee wird kaum genutzt, deshalb gibt es hier viele alte Bäume, oftmals von beeindruckender Gestalt und Größe. Auf den Kuppen wachsen Buchen, in nassen Senken vor allem Erlen und Eschen und am Ufer Erlen und Weiden. Viele Bereiche dürfen sich als Naturwald entwickeln, in denen Bäume so alt werden, wie es die Natur vorgibt. In Pfützen und Gräben lebt die Gelbbauchunke. Buntspecht, Grünspecht und Schwarzspecht als gute Höhlenbaumeister schaffen die Grundlage für die Waldfledermausarten, die hier heimisch sind. Im Frühjahr kann man den flötenden Ruf des Pirols hören und bei einem Blick in den Himmel kann man mit etwas Glück Wanderfalken, See- oder Fischadler erspähen.
15 von 23 in Bayern vorkommenden Fledermausarten leben auf der Herreninsel. Viele von ihnen nutzen Baumhöhlen im Wald der Insel als Versteck und zur Aufzucht der Jungen. In den alten Wäldern und den breiten Uferzonen finden die nächtlichen Jäger ein reiches Nahrungsangebot. Im Lichthof des Neuen Schlosses befindet sich eine Fledermausausstellung, bei der man sich ausführlich über diese heimlichen Inselbewohner informieren kann. Dort gibt es sogar Livebilder aus den Fledermauskolonien im Dachstuhl des Schlosses.