Etappe 11

Kampenwand > Sulten > Hohenaschau

In den Bergen ist der Winter endgültig eingekehrt. Wir haben also unsere Schneeschuhe und den Lawinenpiepser dabei, als wir die erste Gondel der Kampenwandbahn an diesem frühen Dezembermorgen besteigen. Es ist zwar bewölkt und ziemlich kalt, aber die Wetterlage ist stabil und der Lawinenlagebericht entspannt. Gleichzeitig haben die Skilifte an der Kampenwand noch nicht ihren Betrieb aufgenommen, so dass wir auf ein schönes Bergerlebnis hoffen, auch wenn wir mit den Schneeschuhen heute nur die Grundvariante dieser Etappe ohne Erweiterungen angehen werden.

An der Steinlingalm

[km 0] Wir starten die Etappe an der Bergstation der Kampenwandbahn. Vorbei an der SonnenAlm geht es leicht bergauf. Bis zum Andachtskreuz mit Blick ins Tal und zum Chiemsee ist der Weg von einer Pistenraupe planiert. Weiter führt uns im Sommer ein leichter Weg bis zur Steinlingalm. Wir gehen in einer bereits deutlich ausgetretenen Spur - wir sind also nicht die ersten, die nach den Schneefällen der letzten Tage hier unterwegs sind. Die Steinlingalm mit der danebenliegenden Kapelle ist meinst eine schöne Einkehrmöglichkeit, zwischen Sommersaison und Skibetrieb ist heute aber Betriebsurlaub. Nach einem Abstecher zur kleinen Kapelle verlassen wir die "ausgetretenen Wege" und gehen bergab in den Sultensattel. Wir nutzen die Schneeschuhe und gleiten mit großen Schritten direkt den Hang abwärts, wo wir im Sommer auf dem Weg in einem weiten Boden gemütlich nach unten spazieren würden.

Gipfelkreuz am Sulten

[km 2] Links vorbei an einem kleinen Weiher steigen wir im Sommer auf einem schmalen aber gut erkennbaren Pfad hoch auf den Sulten bis zum Gipfelkreuz. Heute ist von diesem Pfad nichts zu erkennen und wir spuren uns am Waldrand in Serpentinen eine eigene Spur in den unberührten Schnee. Vom Gipfel haben wir dann einen schönen Blick auf den Chiemsee und zurück auf die Kampenwand. Bergab geht es im Sommer oder bei genügend Schnee an der Nordseite des Sulten steil durch Latschen nach unten. Beides trifft heute nicht zu, so dass wir über den Wiesenhang an der Ostseite des Sulten weglos nach unten gehen, bis wir an einem Zaun nach links auf einen Wanderweg stoßen. Auf diesem kommen wir bald zu der Wegkreuzung, an der auf unseren Weg der nordseitige Pfad vom Sultengipfel wie auch der Abzweig zur Gederer Wand einmünden. Weiter geradeaus (oder nach links, wenn man durch die Latschen vom Sulten herabgekommen ist) kommen wir dann auf einen kleinen Pfad, der uns durch den Bergwald weiter bergab führt. An einer Weggabelung ein Stück weiter halten wir uns links Richtung "Gorialm" bzw. "Liftstüberl" und folgen nicht der Wegweisung "Aschau", der wir im Sommer folgen würden und die uns nördlich an der Maiswand vorbei in Richtung Talstation der Kampenwandbahn führen würde.

[km 4] Über einen Wiesenhang gelangen wir zum Liftstüberl am Einstieg zum Schlepplift. Dort folgen wir dem Forstweg, die im Winter auch als Rodelbahn dient, und kommen an der kleinen Schlechtenberger Kapelle vorbei wieder in den Wald. Die nächste Abzweigung nehmen wir nach links und gelangen so zur Skiabfahrt. Im Sommer wäre das kein schöner Weg, mit Schneeschuhen ist das aber eine gute Variante um talwärts zu gehen.

[km 6] Wir queren die Wiese und kommen auf einen Wanderpfad, der uns wieder in den Wald hinein führt. Diesem Weg folgen wir bergab, bis wir auf einen Schotterweg treffen. Die Schneeschuhe packen wir hier wieder in den Rucksack, denn auf dieser Höhe ist der Weg nur noch leicht überzuckert.

[km 8] Ungewohnt leichtfüßig folgen wir diesem Weg bergab bis zur Talstation der Kampenwandbahn.