Etappe 10

Natur & Landschaft

Breitenstein

Kurz vor dem Gipfel des Breitenstein

Höhe: 1661 m.ü.NN | Schartenhöhe: 116 m | Dominanz: 1,0 km | Orografische Dominanz: 7%

Der Breitenstein ist der direkte südliche Nachbar des deutlich bekannteren Geigelstein in den Chiemgauer Alpen. Beide Berge sind durch einen Sattel miteinander verbunden. Über den Gipfel des Breitenstein führt die deutsch-österreichische Grenze zwischen Bayern und Tirol und ist zum großen Teil Bestandteil des Naturschutzgebietes Geigelstein. Vom Gipfel hat man einen wunderschönen Ausblick auf die umliegende Bergwelt.

Geigelstein

Geigelstein Gipfel

Höhe: 1808 m.ü.NN | Schartenhöhe: 1140 m | Dominanz: 11,0 km | Orografische Dominanz: 63%

Der Geigelstein ist der zweithöchste Gipfel im bayerischen Teil der Chiemgauer Alpen und als beeindruckende Aussichtswarte bekannt und beliebt. Aufgrund seiner großen Vielfalt an Pflanzenarten wird er auch als "Blumenberg des Chiemgaus" bezeichnet. Er befindet sich zwischen dem Tal der Prien im Westen und der Tiroler Ache im Osten. Im Norden wird er durch die Dalsensenke von der Kampenwand getrennt. Die südliche Grenze bildet der österreichische Kaiserwinkel, in dem der Walchsee liegt. Auf dem höchsten Punkt stehen ein Gipfelkreuz und eine kleine Kapelle. Der Panoramablick reicht an klaren Tagen bis zu den Berchtesgadener Alpen im Osten, zum nahen Kaisergebirge und dem Großglockner im Süden, zum Karwendel im Westen und zum Chiemsee im Norden.

Naturschutzgebiet Geigelstein

Sommerliche Bergwiese am Geigelstein

1991 wurden große Flächen des Geigelstein als Naturschutzgebiet Geigelstein ausgewiesen. Das NSG Geigelstein hat eine Größe von 3135 Hektar und liegt in den Landkreisen Rosenheim und Traunstein. Mit einem der größten Schutzgebiete auf bayerischem Boden wird primär die empfindliche und seltene Alpenvegetation in den Höhenlagen geschützt. Der Ausweisung war eine über 15-jährige harte Auseinandersetzung von Befürwortern und Gegnern vorausgegangen. 1975 gründete sich wegen einer geplanten Skischaukel und verschiedenen Bergbahn-Projekten auf den Gipfel sowie aus einem Schutzgedanken heraus die Bürgerinitiative „Rettet den Geigelstein“. Deren Ziel war es, das Gebiet des Berges unter Naturschutz zu stellen und damit auch einen Seilbahnbau zu verhindern. Die verschiedenen Höhenstufen vom Tal bis in die Gipfellagen des Geigelstein weisen völlig verschiedene Lebensbedingungen auf, wodurch eine große Artenvielfalt entsteht. In den ausgedehnten Bergwälder, Almen und Bergbächen sowie im Felsbereich halten sich viele Wildtiere auf, u.a. Gämse, Murmeltiere und verschiedene Raufußhühner wie Schneehuhn, Birkhuhn und Auerhuhn. Auch Alpensalamander, Schwarz- oder Weißrückenspechte sind zu sehen. Im Bereich der Vegetation finden sich zahlreiche Pflanzenarten wie die stumpfblättrige Weide, Bergkiefer, Alpen-Pestwurz, weiße Silberwurz und Almrausch. Nach Erhebungen kommen am Geigelstein etwa 720 Farn- und Blütenpflanzen­arten vor, wovon 111 als geschützt gelten. Die für die Chiemgauer Alpen charakteristische, herkömmlichen Almwirtschaft wurde im bisherigen Umfang fortgesetzt und gefördert. Dies ist schon deshalb notwendig, um die Kulturlandschaft zu erhalten und die natürliche Sukzession mit Verbuschung der Flächen zu verhindern. In Naturschutzgebieten stehen Flora und Fauna generell unter Schutz, Arten dürfen weder entnommen noch zugesetzt werden. Im Naturschutzgebiet Geigelstein gilt zudem in den Ruhezonen, die auf Informationstafeln an allen Zugangswegen deutlich gekennzeichnet sind, vom 1. Dezember bis 31. Mai ein Betretungsverbot, im übrigen Zeitraum ein Wegegebot.

www.nsg-geigelstein.de

Sonnwendwand

Gipfel Sonnwendwand

Höhe: 1512 m.ü.NN | Schartenhöhe: ca. 50 m | Dominanz: ca. 0,7 km | Orografische Dominanz: 3%

Zwar definitionsgemäß eigentlich kein eigenständiger Berg, sondern "nur" ein Gipfel, ist die Sonnwendwand dennoch ein sehr lohnenswertes und eher unbekanntes Gipfelziel. Vom Gipfelkreuz bietet sich eine schöne Aussicht auf den Chiemsee sowie zur Kampenwand. Unterhalb des Gipfels gibt es mit der Hofbauernalm eine wunderbar ursprüngliche Alm, wo man noch eine ganz bodenständige almtypische Brotzeit bekommt - ganz anders als auf der touristisch voll erschlossenen Kampenwand nebenan.

Blumen am Weg

Je nach Jahreszeit finden sich am Weg unserer Wanderungen viele verschiedene Blumen. Bei dieser Etappe kann man unter anderem Rundblättrige Glockenblume, Sumpf-Herzblatt, Gras-Sternmiere, Gewöhnlichen Hohlzahn, Gewöhnliche Goldrute, Phrygische Flockenblume, Weidenblättriges Ochsenauge, Wiesen-Witwenblume, Breitblättriges Laserkraut, Ungarischen Enzian, Alpen-Milchlattich, Gelben Eisenhut, Europäische Trollblume, Busch-Windröschen, Purpur-Hasenlattich, Schwalbenwurz-Enzian, Gewöhnliche Telekie, Großen Augentrost, Alpen-Distel und Gewöhnliches Leimkraut entdecken.

Rundblättrige Glockenblume

Campanula rotundifolia

Rundblättrige Glockenblume

Status in Bayern: einheimisch

Bestand: ungefährdet (verbreitet)

Blütezeit: Juni - Oktober

Sumpf-Herzblatt (Studentenröschen)

Parnassia palustris

Sumpf-Herzblatt

Status in Bayern: einheimisch

Bestand: gefährdet (zerstreut)

Blütezeit: Juli - September


Gras-Sternmiere

Stellaria graminea

Gras-Sternmiere

Status in Bayern: einheimisch

Bestand: ungefährdet (häufig)

Blütezeit: Mai - Juli

Gewöhnlicher Hohlzahn

Galeopsis tetrahit

Stechender Hohlzahn

Status in Bayern: einheimisch

Bestand: ungefährdet (verbreitet)

Blütezeit: Juni - Oktober


Gewöhnliche Goldrute

Solidago virgaurea

Status in Bayern: einheimisch

Bestand: ungefährdet (häufig)

Blütezeit: Juli - Oktober

Phrygische Flockenblume

Centaurea phrygia

Status in Bayern: einheimisch

Bestand: gefährdet (selten)

Blütezeit: Juni - September


Weidenblättriges Ochsenauge

Buphthalmum salicifolium

Status in Bayern: einheimisch

Bestand: ungefährdet (häufig)

Blütezeit: Juni - September

Wiesen-Witwenblume (Ackerskabiose)

Knautia arvensis

Status in Bayern: einheimisch

Bestand: ungefährdet (häufig)

Blütezeit: Juli - August


Breitblättriges Laserkraut

Laserpitium latifolium

Status in Bayern: einheimisch

Bestand: Vorwarnstufe (zerstreut)

Blütezeit: Juli - August

Ungarischer Enzian

Gentiana pannonica

Status in Bayern: einheimisch

Bestand: ungefährdet (selten)

Blütezeit: Juli - September


Alpen-Milchlattich

Cicerbita alpina

Status in Bayern: einheimisch

Bestand: ungefährdet (zerstreut)

Blütezeit: Juli - September

Gelber Eisenhut

Aconitum lycoctonum

Status in Bayern: einheimisch

Bestand: Vorwarnstufe (sehr selten)

Blütezeit: Juni - August

sehr giftig


Europäische Trollblume

Trollius europaeus

Status in Bayern: einheimisch

Bestand: gefährdet (selten)

Blütezeit: Mai - Juli

schwach giftig

Busch-Windröschen (Hexenblume)

Anemone nemorosa

Status in Bayern: einheimisch

Bestand: sicher ungefährdet (sehr häufig)

Blütezeit: April - Mai

giftig


Purpur-Hasenlattich

Prenanthes purpurea

Status in Bayern: einheimisch

Bestand: ungefährdet (häufig)

Blütezeit: Juli - August

Schwalbenwurz-Enzian

Gentiana asclepiadea

Status in Bayern: einheimisch

Bestand: ungefährdet (selten)

Blütezeit: Juli - September


Gewöhnliche Telekie

Telekia speciosa

Status in Bayern: eingebürgert

Bestand: ungefährdet (selten)

Blütezeit: Juni - August

Großer Augentrost

Euphrasia officinalis

Status in Bayern: einheimisch

Bestand: Vorwarnstufe (verbreitet)

Blütezeit: Mai - Oktober


Alpen-Distel

Carduus defloratus

Status in Bayern: einheimisch

Bestand: Vorwarnstufe (zerstreut)

Blütezeit: Juni - September

Gewöhnliches Leimkraut

Silene vulgaris

Status in Bayern: einheimisch

Bestand: ungefährdet (häufig)

Blütezeit: Mai - September