Etappe 37

Natur & Landschaft

Achental

Blick ins Achental

Das Achental ist ein öffnendes Gebirgstal im Landkreis Traunstein, das von der österreichischen Grenze im Süden zum nördlich gelegenen Chiemsee führt. Durch das Tal fließt die Großache, die ab dem Grenzübertritt in Schleching auf bayerisches Gebiet Tiroler Achen heißt. Es stellt die Verlängerung des in Österreich benannten Leukentals dar, in dem die vom Quellort Pass Thurn herkommende Großache verläuft und im Achendelta zwischen Grabenstätt und Übersee in den Chiemsee mündet.

Mettenhamer Filz

Naturschutzgebiet Mettenhamer Filz

Im südlichen Achental, zwischen den Schlechinger Ortsteilen Raiten und Mettenham, liegt die Mettenhamer Filz. Das etwa 44 Hektar große Hochmoor versteckt sich hinter einem dichten Gürtel aus Latschenkiefern und fällt so nur aufmerksamen Wanderern auf. Es handelt es sich dennoch um das größte weitgehend intakte Talhochmoor der Bayerischen Voralpen. Die Hochmoorweite ist eine weitgehend baumlose Fläche. Das Regenmoor in den Chiemgauer Alpen entstand über stauendem, undurchlässigen Glazialmaterial nach der letzten Eiszeit. Durch die hohen Niederschläge und die Schwamm-Eigenschaften des Torfes ist der Boden so nass, dass nur speziell angepasste Pflanzen vorkommen. Dazu zählen einige seltene Wasserschlauch-Arten, die mit ihren Fangblasen kleine Tiere fangen. Charakteristisch für viele Moore am Alpenrand sind die Latschenkiefern-Bestände. Die Mettenhamer Filz ist bereits seit 1944 als Naturschutzgebiet ausgewiesen und im Gegensatz zu vielen anderen Mooren der Region von menschlichen Eingriffen weitgehend verschont geblieben.

Süssener und Lanzinger Moos

Weg durchs Naturschutzgebiet Süssener und Lanzinger Moos

Eingebettet in eine Hügellandschaft befindet sich südlich von Marquartstein eine kleine Moorlandschaft, die ihre Entstehung einer Naturkatastrophe verdankt. Beim Abschmelzen des Chiemsee-Gletschers am Ende der letzten Eiszeit löste sich von der Flanke des Hochlerch ein gewaltiger Felssturz, der das Tal quer verlegt. Die Tiroler Achen musste sich ein neues Bett graben. Zwischen den Felssturzmassen bildeten sich feuchte Mulden, in denen heute das Süssener und Lanzinger Moos liegt.

Die Moorflächen sind winzig im Vergleich zu anderen, um ein Vielfaches größeren Mooren im oberbayerischen Voralpenraum. Aber im Gegensatz beispielsweise zu den Chiemseemooren ist das Süssener und Lanzinger Moos kaum durch menschliche Eingriffe beeinträchtigt und beherbergt das typische Artinventar der Hochmoore. Neben dem Sonnentau, der mit seinen klebrigen Blättern kleine Insekten fängt und verdaut, findet sich hier beispielsweise auch die Moosbeere.