Etappe 38

Kultur & Geschichte

Kirche "Zum Kostbaren Blut" Marquartstein

1936 erfolgte der Bau der Pfarrkirche “Zum kostbaren Blut” im Ortszentrum von Marquartstein. Der sehr seltene Name der Kirche ist als Widerspruch zur damaligen nationalsozialistischen Ideologie vom „Reinen Blut“ aufzufassen. Die zeitgleich entstandene Expositur wurde nach Kriegsende zur eigenständigen Pfarrei erhoben. Die katholische Pfarrkirche “Zum kostbaren Blut” in Marquartstein besticht im Inneren mit Malereien des heimischen, Piesenhausener Kunstmalers Werner Schön.

Loitshauser Str. 7  | 83250 Marquartstein

www.achental.com/ort/pfarrkirche-zum-kostbaren-blut

Burg Marquartstein

Die Geschichte der Burg Marquartstein, einer mittelalterlichen Höhenburg auf einem ins Tal der Tiroler Achen ragenden Felsen, reicht bis in 11. Jahrhundert zurück. Sie wurde um 1075 unter Graf Maquart II. von Hohenstein als neuer Wohnsitz seines Geschlechts errichtet. 1130 kam sie an Pfalzgrafen von Ortenburg-Frontenhausen. Um 1250 kaufte sie Herzog Heinrich XIII. von Niederbayern und schuf hier ein Pfleg-, Gerichts- und Kastenamt. Über Jahrhunderte war die Burg Marquartstein Gerichtssitz und Verwaltungsmittelpunkt des Achentals. Das Pflegegericht wurde 1802 aufgelöst, ein Jahr später der Nordtrakt abgerissen.1808 kam es schließlich zur Auflassung der Burg. Im Laufe ihrer weiteren Geschichte wechselte sie von nun an mehrfach ihre Besitzer sowie ihre Funktion. Seit 1988 ist die Burg in Privatbesitz und nicht öffentlich zu besichtigen.

Burg 1 | 83250 Marquartstein

www.achental.com/ort/burg-marquartstein

Burgkirche St. Veit

Die spätgotische Burgkirche St. Veit wurde im 13. Jahrhundert erbaut. Nach einem Brand am 13. Februar 1843 wurde sie zwei Jahre später neu errichtet. Das Bild am Hochaltar stellt den Heiligen Benedikt und die Gottesmutter Maria dar, die ihm in einer Vision das Jesuskind in die Arme legt. Am 10. September 1894 heiratete in der Burgkirche der berühmte Musiker und Komponist Richard Strauss seine Schülerin die Sängerin Pauline de Ahna. In der Burgkirche finden auch heute noch regelmäßig Gottesdienste und Veranstaltungen statt.

Burg 1 | 83250 Marquartstein

Schnappenkirche

Schnappenkirche

Die Schnappenkirche steht gut 1000 m.ü.NN auf dem Schnappenberg in Marquartstein und ist dem heiligen Wolfgang von Regensburg geweiht. Der Legende nach wurde 1096 der Chiemgaugraf Marquart von Hohenstein an dieser Stelle überfallen und ermordet. Ab ca. 1500 soll es in der Nähe der heutigen Kirche eine hölzerne St.-Wolfgangs-Brunnenkapelle gegeben haben, zu der immer mehr Pilger kamen. Also wurde im Auftrag der Pröpste von Kloster Herrenchiemsee nach den Plänen des Traunsteiner Stadtbaumeisters Wolfgang König von 1637 bis 1640 die heutige Kapelle erbaut. 1766 wurde die Kirche renoviert. In der Säkularisation 1803 blieb die zum Abriss bestimmte Kapelle wegen ihrer schweren Erreichbarkeit verschont. 1822 wurde die Kirche schließlich wieder feierlich eingeweiht. In den Jahren 1960 bis 1965 wurden alte Fresken freigelegt und der Eingang mit einem Vordach neu gestaltet. Von 1977 bis 1984 erfolgte eine weitere aufwendige Renovierung. Das barocke Bauwerk besteht aus weiß gestrichenem geschnittenem Tuffstein, auf dem Dachgiebel sitzt ein Zwiebelturm in Form eines Dachreiters. Das Dach ist mit Holzschindeln gedeckt. Der ursprüngliche Hochaltar vom Münchner Matthäus Schütz aus dem Jahr 1644 wurde 1870 durch einen neuen, nach dem Entwurf von Stefan Gelner aus Unterwössen gefertigten neuen ersetzt. Das Altarbild, gemalt von Kaspar Amort im Jahr 1644, wurde dabei in einen Rokokorahmen aus der Schlechinger Pfarrkirche gesetzt. Es zeigt den Kirchenpatron Wolfgang von Regensburg, umrahmt von zwei Engeln, der im Schoß das Bild der Schnappenkirche behütet. Die Fresken erschuf Wolfgang Jakob Schroff aus Traunstein. Unweit der Kirche ist etwas versteckt eine der Legende nach heilsame Quelle: ein ehemaliger Wasser- und Frauenkultort, der nach Überlieferungen bereits im 12. Jahrhundert bestand.

www.chiemsee-alpenland.de/entdecken/alle-sehenswuerdigkeiten/schnappenkirche-1efcfc8468

Museum Maxhütte Bergen

Museum Maxhütte Bergen

Pankraz von Freyberg gründete 1562 das Eisenhüttenwerk in Bergen. Es zählte Mitte des 19. Jahrhunderts zu den wichtigsten Eisenherstellern in Bayern. Nach einem verheerenden Brand und dem darauffolgenden Wiederaufbau 1824 unter König Max I. Josef, wurde dem Werk der Name “Maximilianshütte” verliehen. Im Zuge tiefgreifender industrieller Veränderungen stellte Bergen 1881 den Erzabbau ein und wenig später auch die Hochofenproduktion. Die Maximilianshütte wandelte sich vom Eisenproduzenten zum Gießereibetrieb und Maschinenbauer. Mit der Weltwirtschaftskrise kam das Werk in wirtschaftliche Schwierigkeiten, was letzten Endes zur Schließung im Jahre 1932 führte. Das im Jahr 2002 eröffnete Museum mit etwa 750 m² Ausstellungsfläche stellt in anschaulicher Weise die Geschichte des Hüttenwerks, die Eisengewinnung und Eisenverarbeitung, die Maschinen, die Bauwerke sowie das Leben der Hüttenleute dar. In ihrer Gesamtheit ist die Maxhütte ein Industriedenkmal ersten Ranges.

Maxhüttenstr. 10 | 83346 Bergen

www.maxhuette-bergen.de