Etappe 9

Kultur & Geschichte

Kirche St. Michael Sachrang

Die Sachranger Pfarrkirche St. Michael zählt zu den eindrucksvollsten Landkirchen der sogenannten  „italienischen“ Stilphase bayerischer Barockkunst. Das Geschlecht der Grafen Preysing von Hohenaschau hat sich mit diesem Kleinod barocker Baukunst ein Denkmal gesetzt, das mit seiner vornehmen Pracht jeden Besucher überrascht und beeindruckt. Der Neubau des Gotteshauses erwies sich 1685 als notwendig, weil die mittelalterliche Kirche Sachrangs, aus romanischer Zeit stammend, baufällig und zu klein wurde. In den letzten dreihundert Jahren hat die mehrfach restaurierte Kirche keine wesentlichen Änderungen erfahren, so dass sie sich dem Besucher noch heute weitgehend so präsentiert wie zur Gründerzeit. Besuchenswert ist auch der außergewöhnlich schöne Friedhof neben der Kirche, in dem neben dem Portal der Kirche auch das Grab des "Müllner Peter"  liegt.

Kirchstraße | 83299 Sachrang

Müllner Peter Museum Sachrang

Peter Hueber - genannt Müllner Peter - lebte von 1766 - 1843. Er war Musiker, Müller und Bauer, Heilkundiger und ein religiöser Mensch. Nachdem 1993 eine Jubiläumsausstellung zum 150. Todestag des Müllner Peter von Sachrang mehr als 20.000 Besucherinnen und Besucher in den ersten Stock der Sachranger Schule gelockt hatte eröffneten acht Jahre später die Gemeinde Aschau i.Ch. und der Museumsverein Müllner-Peter von Sachrang e.V. ein Müllner-Peter-Museum. Genutzt wird das eigens für diesen Zweck renovierte Dachgeschoss vom Alten Schulhaus in Sachrang, auf einer Ausstellungsfläche von rund 60 m². Im Mittelpunkt der gesamten Ausstellung steht natürlich der Müllner Peter, Peter Hueber (1766 - 1843). Seine Person und seine persönliche Situation werden in die wirtschaftlichen, sozialen und politischen Verhältnisse in Sachrang und in der Herrschaft Hohenaschau an der Wende vom 18. zum 19. Jahrhundert eingebettet. Für die als Dauerleihgabe gestiftete komplette Einrichtung der Wohnküche des Lehrers Max Hickl aus der Schule in Stein (Gemeinde Sachrang) konnte zusätzlich ein Raum im ersten Stock gewonnen werden. Der Müllner Peter, geboren am 29. Juni 1766, verstorben 1843, gilt als Universalgenie. Als Sohn eines Müllers ging er selbst auch diesem Beruf nach. Der überdurchschnittlich gebildete Sachranger agierte darüber hinaus als Musiker, Gemeindevorsteher und Heilkundiger. In seinem Nachlass, den der Freundeskreis Müllner Peter sowie das Müllner Peter Museum gemeinsam mit einer Reihe von Künstlern pflegt und verwaltet, finden sich viele Kompositionen. Ebenso umfangreich ist seine handschriftliche Rezeptsammlung, deren Zutaten aus Kräuterpflanzen bestehen, die im zugehörigen Heilkräutergarten zu bestaunen sind.

Schulstr. 2 | 83229 Sachrang

www.aschau.de/muellner-peter-museum

Ölbergkapelle Sachrang

Ölbergkapelle Sachrang

Die Ölbergkapelle entstand entgegen einer Volksüberlieferung nicht durch den Hl. Rupertus, sondern erst in der späten Hälfte des 17. Jahrhunderts. Der Sachranger Priester hat sich damals an der Stelle der heutigen Kapelle eine Klause gebaut. Sein Nachfolger errichtete in dem hölzernen Bauwerk einen Altar und machte sie damit zu einer öffentlichen Andachtsstätte. Bald danach ersetzte der Grundeigentümer Georg Hueber das Provisorium durch eine in den Felsen gemauerte Kapelle, die 1714 einen Turm erhielt. 1732 kamen als Untergeschoß im Ostteil die Hl.-Grab-Kapelle und darüber die Rupertuskapelle hinzu. 1734 wurde schließlich die Vorhalle mit Oratorium im Westen ergänzt. Seitdem präsentiert sich die Ölbergkapelle im wesentlichen unverändert. Bereits kurz nach der Errichtung der Kapelle besuchten viele Gläubige aus der Umgebung die Kapelle, ihren Höhepunkt erreichte die Wallfahrt zum Ölberg nach Sachrang in den Jahrzehnten um 1680/90. Danach ebbte der Zustrom kontinuierlich ab und die Wallfahrtsstätte verfiel schließlich am Ende des 18. Jahrhunderts zusehends. Erst durch die Initiative des benachbarten Müllers von Aschach, dem "Müllner Peter", wurde das Bauwerk renoviert und die Wallfahrt gewann wieder an Bedeutung, bis sie in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wieder versiegte. Nach dem Buch und der Verfilmung über das Leben des "Müllner Peter von Sachrang" gibt es seit 1972 wieder an jedem dritten Sonntag im September eine große Bayerisch-Tiroler Grenz-Wallfahrt, zu der mehrere tausend Menschen strömen.

Grenzhub 7 | 83229 Sachrang