Etappe 12

Hohenaschau > Samerberg

Zu dieser Etappe starten wir wieder zu dritt. Ein guter Freund, der inzwischen in England lebt, ist in seiner alten Heimat zu Besuch und wir freuen uns, dass er uns heute begleitet. Was er noch nicht weiß als wir ihn abholen: Auch wenn er noch nie mit Schneeschuhen unterwegs war haben wir für ihn vorsichtshalber welche ausgeliehen, denn wir erwarten, dass wir diese im zweiten Teil der Etappe gut gebrauchen können.

Das  Priental mit Schloss Hohenaschau

[km 0] Das Wetter sieht zwar nicht nach strahlendem Sonnenschein, aber doch ganz gut aus als wir die Tour an der Talstation der Kampenwandbahn starten. Wir ziehen noch Stulpen über unsere Wanderhosen und spazieren dann zum Ufer der Prien. Dort wandern wir bis zur Brücke kurz vor der Aschauer Tourist-Info, überqueren dort die Prien und genießen den Blick zurück auf die Kampenwand. Ab hier folgen wir den Wegweisern der SalzAlpenTour Chiemsee-Alpenland. Ein Stück weiter biegen wir rechts ab und gehen am Rand der Siedlung zu zwei schönen Villen.

[km 2] Hier verlassen wir die asphaltierte Straße und gehen auf einem Pfad durch die Wiese an ihnen vorbei und folgen dem Wegweiser nach Pölching. In Pölching angelangt biegen wir rechts ab und passieren den Dreilindenhof. Ein kleines Stück weiter biegen wir links ab und kommen auf einen Schotterweg. Diesem Weg folgen wir bis nach Fellerer, wo wir in den Wald kommen und an der Straße links weitergehen. Gleich darauf biegen wir rechts in Richtung Frasdorf ab.

[km 4] Nun verläuft der Weg immer wieder über Wiesen und Felder und teilweise durch den Wald. Wir gelangen an einen schönen Rastplatz mit Kreuz, gehen durch ein kleines Waldstück und kommen zu einer Kapelle. Gleich nach der Kapelle befindet sich eine Hütte auf der Wiese, wir passieren sie und wandern weiter über die Wiese. Nun geht es immer geradeaus, bis wir an der Staatsstraße ankommen. Wir folgen deren Verlauf für wenige Meter und biegen am Rastplatz links in den Wald ab. Zu Beginn des kleinen Waldstückes zweigt unser Weg links ab und führt leicht bergauf, um sich schließlich über ein Wiese und ein Bächlein schräg bergauf Richtung Haslau zu schlängeln. Die Ortschaft Ebnat lassen wir rechts unter uns liegen.

[km 6] Bis zur Ortschaft Sagberg geht es einige hundert Meter steil bergauf auf einer asphaltierten Fahrstraße. Ab hier wandern wir mehr oder weniger eben durch alte, mehrmals von Weideflächen unterbrochene Bergmischwälder. Wir unterhalten uns gut und die Etappe fühlt sich immer noch eher wie ein entspannter Winterspaziergang an, als wie eine richtige Bergwanderung.

Auf dem Weg zwischen Frasdorfer Hütte und Winterstubn

[km 8] Nach einiger Zeit stoßen wir auf den Wanderweg zur Frasdorfer Hütte, auf den wir nach links abbiegen. Dieser Weg dient auch als Schlittenabfahrt, allerdings liegt dazu noch ein bisschen zu wenig Schnee - zumindest hier noch. Als der Weg eine scharfe Rechtskurve macht wird der Schnee immer tiefer. Das ist für uns der richtige Zeitpunkt, die Schneeschuhe auszupacken und die Route der SalzAlpenTour zu verlassen. Wir ignorieren das Schild "Wegführung" und gehen geradeaus weiter auf einen Pfad, der uns zuletzt steil bergauf zur Frasdorfer Hütte führt. Hier raucht schon der Schornstein und wir freuen uns auf eine schöne Brotzeit in der warmen Gaststube. Aufgewärmt und gestärkt kommen wir eine Stunde später wieder nach draußen und es sieht aus, als ob wir in einen Tiefschlaf gefallen und an einem anderen Tag wieder aufgewacht wären. Von Sonne ist nichts mehr zu sehen und ein eisiger Wind mit stürmischen Böen weht uns ins Gesicht. Wir beratschlagen uns kurz, aber nachdem der Weiterweg nicht länger ist als umzukehren und wir auch nur noch gut 100 Höhenmeter  vor uns haben beschließen wir weiterzugehen. Also ziehen wir unsere Schneeschuhe wieder an und gehen los. Von der Frasdorfer Hütte folgen wir dem Weg Richtung "Winterstubn" über eine freie Wiesenfläche oberhalb der Schmiedalm, auf der uns der Wind den Schnee waagrecht ins Gesicht weht.

[km 10] Nachdem wir die Winterstubn halb umrundet haben, gelangen wir auf eine Forststraße, biegen aber sogleich in einen Waldweg ein, der uns abermals bergauf führt. Der Wald hält nun auch den Wind etwas ab, auch wenn das Geräusch der stürmischen Böen schon etwas beunruhigend klingt. Wir wandern durch einen schönen Bergwald mit alten Tannen und Fichtenbäumen bis wir eine Lichtung erreichen. An der Lichtung biegen wir links auf die Forststraße ab und folgen dieser.

[km 12] Der Weg führt nun in Richtung Mittelstation und Kräuterwiesen-Alm. Wieder aus dem Wald heraus folgen wir einem Wegweiser zur Kräuterwiesen-Alm nach rechts.

[km 14] Ab jetzt geht es bergab, der Schnee wird wieder weniger und wir kommen über Hartbichl nach Lochen. Der Wind weht aber unverändert in stürmischen Böen und als wir unsere Schneeschuhe ausgezogen haben müssen wir aufpassen, dass wir auf dem teilweise vereisten Asphalt nicht im wahrsten Sinne des Wortes weggeweht werden. 

[km 16] So kommen wir aufgrund der unerwarteten Wetterbedingungen erschöpfter als gedacht, aber wohlbehalten in Grainbach, unserem Etappenziel, an.